Die Korkeiche ist ein immergrüner Laubbaum aus der Gattung der Eichen. Namensgebend sind die mächtigen Korkschichten des Stammes, die zur Korkgewinnung genutzt werden. Ein einzelner Baum kann während seines Lebens bis zu 700 Kilogramm Kork liefern. Die regelmässige Korkgewinnung trägt dazu bei, dass sich Korkeichen natürlich regenerieren. Es wird also kein Baum gefällt, um Kork zu gewinnen. Die portugiesischen Korkeichenwälder (Montados genannt) binden jährlich rund 5 Millionen Tonnen CO2. Sie beherbergen neben vielen seltenen Pflanzen auch einige bedrohte Tierarten wie den iberischen Luchs, den Berberhirsch oder den Kaiseradler. In Portugal wachsen auf einer Fläche von 736‘000 Hektaren Korkeichen, was das Land zu einem der grössten Korkproduzenten der Welt macht. Die jährliche Ernte von 190‘000 Tonnen Kork entspricht etwa 50 % der Weltproduktion.
Damit Kork als Textilie genutzt werden kann, wird er nach der Ernte gekocht. Dadurch wird er elastischer und flexibler. Nach der Trockung wird die Rinde zugeschnitten und auf ein textiles Trägermaterial geklebt. Dieses besteht vorwiegend aus Baumwolle oder Polyester. Der Korkstoff – auch Korkleder genannt – ist geboren und kann zu Korktaschen und weiteren Accessoires verarbeitet werden. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig und beinhaltet viel Handarbeit, was die Korkproduktion relativ kostenintensiv macht.
Kork ist ein Alleskönner. Ein Quadratzentimeter besteht aus 40 Millionen Zellen! Deshalb ist er auch so anpassungsfähig. Er ist darüber hinaus auch leicht, flexibel, wasserabweisend, atmungsaktiv, isolierend, dämmend, erneuerbar, biologisch abbau- und schlicht unverwechselbar.